Lebensmittel teilen / Food Sharing
Jeder kennt den Super-Markt, den Discounter, den lokalen Lebensmittel Markt neben an, doch die wenigsten erahnen welch eine Menge weggeworfen wird. Es gibt ein gigantisch
es Angebot an Waren. Wer soll dies alles kaufen? Kann überhaupt alles gekauft werden? Die Antwort ist einfach: Nein, niemand kann es. Es wird auch nicht geplant, dass alles verkauft wird. Es wünscht sich natürlich jeder Verkäufer, aber viel mehr wird es schon im Kaufpreis mit einberechnet. Den es wäre wirtschaftlich schlecht für die Unternehmen, den Preis zu senken und zu hoffen, dass alle Waren die im Markt stehen auch verkauft werden. In der Realität wäre dies nämlich nur selten der Fall. Durch Werbung und Angebote wird versucht so viel wie möglich zu verkaufen, doch auch hier wird es, je nachdem wie es bei dem Kunden ankommt Restmengen geben. Je nach Saison, Wetter & anderen Gegebenheiten ist der Warenplatz im Laden mehr oder weniger voll. Die Größe der Markthallen spielt weniger eine Rolle, denn steigt bei stark besiedelten Gebieten die Lagergröße und die Kundenzahl, aber auch die Menge nicht verkaufter Waren. Also zahlt man als Konsument schon für den Wegwurf eines Produktes? Ja. Es beginnt bei der Ernte, geht weiter zur Verarbeitung und endet in der Kaufhalle. Während der kompletten Wertschöpfungskette wird noch essbares Material ausselektiert & entsorgt. Also egal ob auf dem Acker, in der Fabrik oder Zuhause auf dem Teller, es gibt immer Reste die noch helfen und genutzt werden können.
„1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel werden im Jahr weggeworfen oder sind Verluste entlang der Wertschöpfungskette. Das ist rund ein Drittel aller weltweit produzierten Lebensmittel. Industrieländer und Entwicklungsländer unterscheiden sich in der Summe der Verluste an Lebensmitteln nicht wesentlich. “ www.wien.gv.at/
Wie viel wird eigendlich verspeist? Ein Deutscher Bürger isst pro Tag ca. 1 kg – 1,64 kg Lebensmittel (Davon 27 % Milchprodukte, 21 % Gemüse, 15 % Obst, 11 % Backwaren, 10 % Fleisch und 9 % Kartoffeln laut www.infag.de). Auf der kompletten Welt sterben 24.000 Hungertote jeden Tag laut FAO (Food and Agricultural Organisation. Schaut man sich nun den täglichen Verbrauch der Menschen näher an, wird man sehr schnell festgestellen, dass es mehr als genug übrige Lebensmittel gibt die Menschen retten könnten. So bräuchte man bei einem Durchschnitt von 1,5 kg Nahrung pro Person ca. 36.000 kg jeden Tag für alle Menschen, um dieses sterben zu verhindern, dies wären 13.140.000 kg für ein Jahr (365 Tage). Doch das wäre leider zu einfach um Wahr zu sein. Die Verteilung der Lebensmittel sieht in der Realität anderes aus.
Gründ für die Entsorgung:
Trotz immer neuer Zusatzstoffe & neuen Technologien, sind die Lebensmittel nur begrenzt haltbar und sind früher oder später nicht mehr genießbar und essbar. Wer will schon Schimmelpilze auf seiner Markenware oder Infektionen nach dem Verzehr. Dem Markennamen könnte es auch Schaden, wenn Kunden ihre verfallen Produkte sehen, dass will der Hersteller natürlich nicht. Also welche Gründe gibt es:
- Normengrößen & Handelsstandards sorgen dafür, dass schon auf dem Feld genießbare Lebensmittel weggeworfen wird.
- MHD Wahnsinn? Schon vor Ende des MHD (Mindest Haltbarkeits Datum) werden Waren in Märkten entsorgt und selbst nach MHD sind Lebensmittel noch mehr oder weniger für eine gewisse Zeit haltbar. Das MHD ist nicht das Verfallsdatum. „Produkte mit abgelaufenem MHD dürfen weiter verkauft werden, sofern der Verkäufer sich davon überzeugt hat, dass die Ware einwandfrei ist.“ wikipedia Trotzdem werden Waren aus den Regalen aussortiert & weggeschmiessen. Jeder Laden macht es anders & hat andere Vorgaben, Richtlinien oder Anweisungen. Würden die Märkte ihre Angebote mehr nach der Nachfrage richten, könnte es schon deutlicht weniger Verschwendung, aber mehr Lücken im Regal geben.
- Arbeitszeit & Image Meistens geht es um die Arbeitszeit & somit um Geld. Das umetikettieren und Preis reduzieren kostest Arbeitskraft. Weiterhin bräuchte man Platz zum zentralen sammeln aller verfallen Waren für den Kunden, zudem würde es vlt. Kunden vom Premium-Discounter abschrecken. Manche Hersteller wollen auch garnicht, dass ihre Premiummarke verbilligt oder verschenkt wird, um so ihre Premiumpreise aufrecht zu halten. Somit bekommen in den reichern Ländern auch die ärmeren hungernden Menschen kaum etwas ab.
- Geld & Entfernung
In der Theorie könnte man einfach Waren deren MHD überfällig ist und Restmengen per Flugzeug in die armen Länder fliegen & dort den noch mehr hungernden Menschen geben, aber es würde wiederrum Geld kosten den Flieger, das Personal & den Aufwand zu betreiben. Doch da wo Hilfe gebraucht wird, kommt die Hilfe meist nie an.
Wofür werden die weggeworfenen essbaren Lebensmittel genutzt?
- Vernichtung (Nicht Handelsstandard gerechte Lebensmittel bleiben einfach auf dem Acker liegen)
- Energieerzeugung (Biogasanlagen, Öfen)
- Tierhaltung
Es muss am Anfang der Kette gestoppt werden.
Der Handel diktiert den Herstellern und diese den Zulieferern, nur der Verbraucher kann aber Handel & Hersteller zurechtweisen. Ein einzelner Kleinbauer kann wenig bewirken.
Was können wir Kunden tun?
- Den Einkauf besser planen
- Den Verbrauch kontrollieren & anpassen
- lokale Bauern unterstützen z. B.: Restmengen & nicht verkaufsfähige Ware abkaufen
- Großkonzerne boykottieren, die eine Wegwerfmentalität unterstützen
- Petitionen unterschreiben um Gesetze zu ändern oder zu erschaffen:
- Deutschlandweit https://www.change.org/p/an-den-bundesminister-f%C3%BCr-ern%C3%A4hrung-und-landwirtschaft-gesetzliche-regelung-gegen-die-lebensmittelverschwendung
- Europaweit https://www.change.org/p/eu-verpflichtet-superm%C3%A4rkte-ihr-unverkauftes-essen-zu-spenden-stopfoodwaste
- http://www.wwf.de/lebensmittelverschwendung/
Was können wir Hersteller tun?
- Nicht verkaufsfähige Ware sammeln & an gemeinnützige Organisationen spenden
- Waren vor Ende des MHD günstiger anbieten oder spenden
- Nur ungenießbare Lebensmittel zur Energieerzeugung nutzen
- In die Märkte nur so viel zur Verfügung stellen wie auch gebraucht wird, durch Statistiken & wöchentliche Warenbestellungen sollten die Läden selbst entscheiden wie viel Nachschub Sie brauchen. Die gesparte Menge kann gespendet werden. Früher oder Später wird dadurch auch weniger produziert & kann somit nachhaltig die Umwelt verbessern.
- Gerade Großkonzerne sollten in den armen Ländern, wo Menschen wegen Hunger sterben, diese mit allen Mitteln unterstützen. Schon ein winziger Bruchteil vom Gewinn kann viel Bewirken.
Es liegt an den Herstellern & an den Marktplätzen, aber auch am Gesetzgeber also dem Staat, dies zu entscheiden & zu ändern. Am meisten kannst du dazu beitragen, durch dein Handeln!
Hier gibt es eine Dokumentation:
Um weniger wegzuwerfen, gibt es ein cooles Projekt namens „FoodSharing“ in Deutschland.
Hier kann jeder nicht benötigt Waren angeben & Menschen dürfen sich diese abholen. Ein kleiner, aber guter Anfang gegen die Verschwendung.
Webseite: https://foodsharing.de/
Facebook: https://www.facebook.com/foodsharing.de/
Außerdem helfen Vereine wie der Bundesverband Deutsche Tafel e. V. www.tafel.de